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Hallo,

mein Name ist Rocky und ich bin seit September 2018 bei meiner "Mama".

Ich wurde im August 2018 geboren und inzwischen bin ich hier die Chefin,

denn was ICH sage ist Gesetz!!!

Ich kam als kleines Igel-Mädel hier an und hatte es alles andere als

leicht.

Ständig war ich lange schwer krank und fünf Mal kurz davor über die

Regenbogenbrücke zu gehen. Meine "Mama" hielt mich immer ganz sanft

in den Händen, redete mir Mut zu, fütterte mich, als ich zu schwach war,

um selbst zu fressen. Sie streichelte mir die Stirn, massierte nach dem Füttern

meinen Bauch,damit ich keine Bauchschmerzen bekam. Sie hatte große Angst, mich zu verlieren

und sagte immer wieder "Gibt bitte nicht auf, kleine Rocky. Lass uns zusammen kämpfen.

Ich werde bei dir sein, und zusammen schaffen wir das."

Okay, ich ließ mich auf den Kampf ein, vertraute ihr und gemeinsam haben wir den Kampf für mein Leben gewonnen. Wir verbrachten viele Stunden gemeinsam und gemütlich, wo sie mich in ein ganz flauschiges Handtuch einkuschelte und ich war froh, dass ich in dieser Zeit nicht alleine war. Sie gab mir Halt und Kraft, Liebe und Sicherheit.  Als ich das fünfte Mal über den Berg war ........ oh Leute, habt ihr mal `ne super glückliche Igel-"Mama" erlebt??? Die packte mich voller Freude und wollte mir tatsächlich einen Schmatzer auf die Stirn geben. Da hab ich aber ganz schnell reagiert und einfach den Kopf eingezogen. Leider bekam sie meine Stacheln voll auf den Mund und das tat ihr weh. War ja keine Absicht, aber eine typische Reaktion von uns Igeln bei einer schnellen Bewegung in unsere Richtung. Tja, DAS weiß meine "Mama" nun auch - lernen durch Erfahrung würde ich da mal sagen.

Den Winterschlaf von 2018 auf 2019 verbrachte ich in einem schönen Auslauf und hatte meine Ruhe.

Ich behielt allerdings meinen typischen Charakter, der mich vor sämtlichen Menschen definitiv beschützt. Liebevoll bekam ich den Spitznamen "Kampfzicke". Fauchen, attackieren, schnappen und so feste einrollen, dass mich keiner mehr aufbekam. Hehe, das bin halt ich.

Nach dem Winterschlaf bekamen wir, meine stacheligen Mitbewohner und ich, wieder ordentlich zu fressen, damit wir wieder in die Freiheit zurück konnten. Ich zog in ein anderes Gehege um von dort aus in die Freiheit zu starten. Allerdings gab es neben mir im Gehege, also mein Nachbar, diesen echt tollen Typ. Klaus heißt er und ich kann euch sagen, der ist vielleicht ein heißer Feger. Aber Hallo!!! Hab mich bis in die letzte Stachelspitze in ihn verliebt, aber da war ja noch der Zaun zwischen uns. Hmm, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Klaus schien auch nicht abgeneigt zu sein. Wir besuchten uns gegenseitig und hatten echt tolle Nächte zusammen.

Irgendwann machte meine "Mama" die Tür von dem Gehege von Klaus auf und er ging raus. Regelmäßig kam er aber in den Nächten zurück.

Auch meine Tür öffnete sich. Obwohl ich immer dachte "wenn diese Tür auf geht, bin ich frei" traute ich mich nicht wirklich weg hier. Ich ging nachts spazieren im Garten, aber irgendwie fühlte ich mich in meiner vertrauten Umgebung doch deutlich sicherer. So ging ich bei jedem Tagesanbruch wieder in mein Reich zurück. Dorthin zurück, wo ich Sicherheit, Essen und Trinken hatte. Warum sollte ich auch ausziehen? Rundumversorgung, jeden Abend frisches Futter vorm Bett stehen haben und immer ein frisches Bett....toller Service.

Ich wurde etwas dicker und merkte, dass sich mein Körper veränderte. War ich echt schwanger?? Ich wurde ruhiger, ging nicht mehr so weit durch den Garten und blieb eher zu Hause. In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni 2019 brachte ich meine drei Kinder zur Welt. Nur drei Tage später entdeckte meine "Mama" beim Saubermachen meines Esszimmers meine Kinder. Ich beobachtete sie ganz genau aus meinem Schlafzimmer heraus und ließ sie einfach mal machen. Ich wusste ja, wer sie ist und dadurch war ich recht entspannt. Ich wusste, dass sie meinen Kindern nicht weh tun wird. Sie war überglücklich und sagte zu mir "Herzlichen Glückwunsch Rocky, hast du super gemacht." Sie durfte meine Kinder auch wiegen und untersuchen. Gewicht war gut und es war alles dran was dran sein sollte. Dann wurden meine Kleinen getauft: Daisy, Snoopy und Gini. Gini machte mir und meiner "Mama" ziemlich Sorgen, weil sie sehr schlecht und extrem langsam nur an Gewicht zunahm. Dabei bekam Gini meiner allerbesten Zitzen, die beiden obersten. Gini ist eine sehr genaue Kopie von mir. Ich war ja auch schwierig.

Gini klebt total an mir, im Gegensatz zu Daisy und Snoopy. Wo ich bin ist auch meine Gini. Ein Mamakind halt. Sie hat sehr viel von mir und ja, ich bin stolz auf meine Kinder, auf alle drei.

Doch ich bekam unverhofft noch drei weitere Kinder. Kinder, deren Mama totgefahren wurde. Meine "Mama" kennt mich und wusste, dass ich den "neuen" Kindern nichts tun würde. Sie hat alles richtig gemacht und wir hatten Zeit, uns erstmal zu beschnuppern. Ach, was soll ich sagen? Ich bin halt Mama mit Herz und adoptierte die kleinen Buben aus Eberbach. Max, Moritz und Dagobert. Nun hatte ich sechs Kinder zu versorgen und war einfach glücklich und zufrieden. Die sind aber auch alle ganz lieb gewesen und sind es auch heute noch.

Ich verbringe auch meinen zweiten Winterschlaf im "Hotel-Mama". Da meine Kinder, speziell meine Gini, sehr arg an mir hängt, brachte es meine "Mama" einfach nicht übers Herz uns auseinander zu reißen. Somit schlafen Gini und ich gemeinsam durch den Winter.

Max und Moritz sind zusammen nach Epfenbach gezogen. Zu ganz lieben Menschen und ich bekomme immer wieder Infos, wie es den beiden geht.

Dagobert ist nach Stuttgart gezogen und auch ihm geht es gut.

Daisy und Snoopy zogen nach dem Winterschlaf nach Ziegelhausen ziehen, zu zwei lieben Ehepaaren, die ein igelfreundliches Grundstück haben und wo die Natur noch vollständig Natur sein darf. Auch Gini zog später dort hin. 

Nun lebe ich hier schon so lange, kann tun und lassen was ich will, werde versorgt, wenn ich krank bin, bekomme mein Frühstück perfekt serviert vors Bett gebracht. Läuft!!!! Erziehung ist alles und macht vieles möglich. Meine eigenen Kinder sind bis auf Ronja alle wo anders hingezogen. Leider verstarb meine Ronja dieses Frühjahr an einem Abszess. Warum zum Kuckuck ging sie nicht einfach rein? Sie hätte doch Hilfe bekommen!! Ronjas Söhne Rambo und Richie leben auch hier. Sind echt tolle Enkelsöhne geworden, bildhübsch, allerdings noch so ziemlich frech. Rambo wollte doch tatsächlich was mit mir anfangen. Aber ich habe ihm klar zu verstehen gegeben, dass ich nicht auf so junge Hüpfer stehe. Mein Klaus ist meine Liebe, aber irgendwie taucht er dieses Jahr nicht auf. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Er war nämlich leider nicht so klug wie ich. Er zog damals aus und stromerte irgendwo hier rum. Wahrscheinlich aber hat er auch nach anderen Damen Ausschau gehalten. Aber es sei ihm gegönnt, denn er hilft ja schließlich nur unsere Art zu erhalten. 

Abschließend möchte ich noch ganz deutlich sagen:

Ich bin und bleibe ein Wildtier, aber ich weiß wem ich vertrauen darf und bei wem ich besser voll und ganz die wilde Igeldame sein muss. Meine "Mama" und ich pflegen eine ganz besondere Beziehung, aber sie besteht darauf, dass ich ihr gegenüber trotz allem Vertrauen mein wildes, natürliches Verhalten beibehalte und andersrum bestehe ich darauf, dass diese Grenze nicht überschritten wird. Zu anderen Menschen bin ich übrigens weiterhin die "Kampfzicke Rocky"

Liebe Grüße

Eure Rocky, Chefin aller Stachelritter.

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